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Rezension (66): Amokjagd von Jack Ketchum

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Genre: Psychothriller

Preis: Taschenbuch 8, 95 €

Verlag: Heyne Hardcore (2. Juni 2008)

Seitenanzahl: 288

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Klappentext:

Howard Gardner hat den Tod verdient. Jahrelang hat er seine Frau gequält und missbraucht. Bis sie zurückschlägt und mit ihrem Geliebten den perfekten Mord plant und ausführt. Doch es gibt einen Zeugen. Und dieser Zeuge ist fasziniert von der Lust zu töten. Er glaubt, endlich Gleichgesinnte für seine perversen Vorlieben gefunden zu haben. Die Amokjagd beginnt …

 

Meine Meinung:

Ich kann mich bei den Covern der Jack Ketchum Bücher im Heyne Hardcore Verlag nur noch wiederholen: eine einzigartige Aufmachung, die super zum Inhalt und zur Stimmung des Buches passt und einfach großartig aussieht.

Die Handlung hat dieses Mal einen klaren Bezug zur menschlichen Ethik. Nicht, dass es bei den anderen Büchern Jack Ketchum keine Morde oder ähnliches gab, ganz sicher gab es die, und auf keinen Fall zu wenige, aber “Amokjagd” sticht hier noch einmal hervor. In Beutezeit wurde die Polizei zwar auch schon eingeschaltet, jedoch spielte das gesamte Buch nicht in einer Stadt sondern in einem abgeschiedenen Ferienhaus und der Umgebung. “Amokjagd” spielt die ganze Zeit über in der Zivilisation bzw. mehreren Städten. So kommt es, dass auch der Leser die Gefahr als reeller wahrnimmt und nun die, die Ketchums Bücher bisher nur als Unterhaltung gesehen haben, erkennen, dass viel mehr dahinter steckt. Zum einen sind da die beiden Hauptcharaktere Carol und Lee, die Howard, Carols Exmann, töten. Hier wird der Leser gleich am Anfang des Buches vor einen Konflikt gestellt, den jeder mit sich selbst lösen muss: war der Mord gerechtfertigt? Ist es gut das Leben einer Person auszulöschen, die einem selbst das Leben nahezu unmöglich gemacht hat? Meiner Meinung nach natürlich nicht. Kein Mord ist gerechtfertigt, was Howards Taten aber auch nicht besser macht! Zu dieser Situation kommt nun noch der Augenzeuge Wayne Lock. Wayne hat mich an Howard erinnert, da er, wie man einer Szene im Buch entnehmen kann, seine Freundin ebenso misshandelt. Anders ist jedoch, dass er auch ein typischer Serienkiller zu sein scheint: in seiner Kindheit tötete er Tiere und nun verlangt es ihm nach mehr. Menschen. Mit Carol und Lee glaubt er nun Menschen getroffen zu haben, die ihm bei seinen Vergnügungen helfen und es ebenso sehr genießen wie er. Um seine Vorhaben zu verwirklichen entführt er die beiden, was auch die Polizei noch mehr auf den Fall aufmerksam macht, nachdem schon die Leiche von Carols Exmann gefunden wurde.

Jack Ketchum stellt in “Amokjagd” zwei Arten von Mördern dar. Einerseits sind da Carol und Lee, die aus, wenn mal es mal objektiv betrachtet, purem Egoismus getötet haben, jedoch mit verständlichen Gründen. Andererseits Wayne, der nur tötet, weil es ihm Spaß macht und er daraus Selbstbewusstsein zieht. Also auch Egoismus. Wenn man so die Stichpunkte betrachtet, ist der einzigste Unterschied zwischen den beiden Mörderarten nur, dass bei der ersteren die Gründe verständlich sind. Ich persönlich denke jedoch, dass jeder Leser für sich selbst entscheiden muss, wie er jetzt denkt. Auf jeden Fall ist es ein wichtiges Thema. Der Autor bringt hier auch ein sehr überzeugendes Ende dar, das dem Leser zum ersten Mal bei einem Ketchum-Buch so richtig Hoffnung übermittelt (!). So auf die Art: hey, das Leben kann immer besser werden!

Kurzschluss: ”Amokjagd” hat mich, wie schon die beiden anderen Bücher von Jack Ketchum zuvor, sehr überzeugt. Ketchum ist einfach ein großartiger Autor, der sich mit ernsten Themen beschäftigt und das auch noch super übermitteln kann!

FAZIT: Großartig, wie immer!

5 von 5 ☺

Herzlichen Dank an den Heyne-Verlag für das nette Bereitstellen des Rezensionsexemplars!



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